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Ein dritter Platz kann manchmal enttäuschend sein, wenn man knapp am Finaleinzug gescheitert ist. Nicht bei Artur Voronianskii. Artur hatte ein schweres Turnier vor sich und entgegen dem Vorjahresmeister hatte er weder ein Freilos noch leichte Vorkämpfe, um in den Medaillenrang zu kommen. So bekam er es gleich im Achtelfinale mit dem starken Berliner Meister Kadziev zu tun, dem er noch vor einigen wenigen Monaten im Turnier von Roßwein unterlegen war. Doch mit seiner konzentrierten Art fuhr Artur einen tollen Sieg ein und verwies den Berliner auf einen medaillenfreien Rang. Im Viertelfinale musste er auch gleich gegen den starken Hessischen Meister alle taktischen Rafinessen aufbieten, um der physischen Dominanz Paroli bieten zu können. Auch dies gelang ihm hervorragend. Im Halbfinale steigerte sich der Anspruch nochmals. Mit dem Hamburger Sentino Franke fuhr das Halbfinale den stärksten Kontrahenten auf; Deutscher Meister 2017, Europameisterschaftsteilnehmer 2017 usw. Aufgrund dieser Erfolge leicht beeindruckt, begann Artur daher die Begegnung zu respektvoll und musste die erste Runde abgeben. Ab der 2. Runde kam er besser in den Kampf und konnte diese Runde ausgeglichen gestalten. Die dritte Runde signalisierte auch dem Hamburger, dass dieser nicht souverän und widerstandslos in das Finale einziehen wird und konnte nochmals ausgeglichen gewertet werden. Am Ende überzeugte die Erfahrung und Routine von Franke das Kampfgericht. Artur schied damit gegen den späteren Deutschen Meister aus und brachte bei seiner ersten Meisterschaftsteilnahme auf deutschem Niveau Bronze mit nach Hause. Glückwunsch und Hochachtung für diese Leistung! |
Gütersloh. Der Boxsport fristet in Gütersloh ein Schattendasein - bei den Amateuren und in kleinen, schlecht besuchten Sporthallen. Gemeinsam mit dem Berliner Agon Profi-Boxstall holte der BC Gütersloh die faszinierende Welt der Faustkämpfer jetzt aber für gut fünf Stunden in die Stadthalle. Im Scheinwerferlicht des live übertragenden Fernsehsenders Sky sahen 800 begeistert mitgehende Zuschauer am Samstag sechs spannende Kämpfe und einen K.o.-Sieg.
Die Nationalhymne wurde für Jama Saidi gespielt. Der Dürener hatte im Hauptkampf um die Europameisterschaft der International Boxing Federation (IBF) im Superweltergewicht gegen Arman Torosyan gewonnen. Obwohl der in seinen Anfangsjahren von ihm trainierte und später nach Berlin gezogene Torosyan recht klar verloren hatte, zog Horst-Peter Strickrodt zufrieden die Bilanz der ersten Gütersloher Box-Gala: "Man hat gesehen, dass Boxen begeistern kann", freute sich der Vorsitzende des BC Gütersloh und sprach von einer "Werbung für den Sport."
Nachwuchstalent: Der Gütersloh Henry Günter stellte seine Klasse beim Sieg über Hidayet Ünal unter Beweis. | © Jens Dünhölter
Er glaube, dass niemand im Saal sein Kommen bereut habe, fuhr Strickrodt fort. "Denn wir haben spannende, mitreißende und vor allem faire Kämpfe gesehen", freute sich der im Jugendbereich auch als Trainer tätige BCG-Vorsitzende, dass der Versuch, in Gütersloh Profiboxen zu präsentieren, so gut gelungen war. "Das Publikum hat heute jedenfalls kein Fallobst gesehen, sondern gute Boxer."
Unsicher waren die Veranstalter nicht nur gewesen, wie die Internationale Box-Gala angenommen werden würde. Auch die Organisation war für sie eine Herausforderung. Die insgesamt 125 Mitarbeiter hätten jedoch dafür gesorgt, dass alles "reibungslos funktioniert" hat, stellte Strickrodt zufrieden fest. "Falls Agon mit seinen Profis noch einmal nach Gütersloh kommen möchte, stehen wir gerne bereit." Die Berliner dürften sich dann allerdings einen anderen Ausgang wünschen, mutmaßte der BCG-Chef. Tatsächlich haben von den vier Agon-Kämpfern nur zwei den mitten in der Halle platzierten Ring als Sieger verlassen.
Moderator: Mario Lüke von Radio Gütersloh. | © Jens Dünhölter
Der mit großen Hoffnungen und Erwartungen nach Gütersloh zurückgekehrte Arman Torosyan gehörte nicht zu ihnen. "Die Maschine", so der Kampfname des 31-Jährigen Berliners, den es mit 14 Jahren als Flüchtling aus Armenien nach Gütersloh verschlagen hatte, präsentierte sich in seinem EM-Kampf bestenfalls als "Maschinchen". Seine gefürchtete linke Gerade fand gegen den zehn Jahre jüngeren Jama ("The Hammer") Saidi jedenfalls viel zu selten ins Ziel, als dass es zu einem Sieg hätte reichen können.
Torosyans Trainer Torsten Schmitz, der mit Regina Halmich und Lukas Krasniqi schon Größen der Branche betreut hat, sah das Unheil kommen. Er feuerte den mit "Deutschland, Deutschland"-Rufen gefeierten Lokalmatador immer wieder an. "Reiß Dich zusammen. Rechter Cross, linker Haken, aber schnell, nicht in Zeitlupe", forderte er Torosyan auf. "Mach weiter, geh? nach vorne", schrie der Coach. Aber nicht einmal der Anfeuerungsruf seines Sohnes ("Papa, mach was") in der Pause konnte Torosyan helfen. Jama Saida bekam verdientermaßen den IBF-Gürtel.
Noch deutlicher verlor Evgenios Lazaridis den Kampf um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Schwergewicht. "Achilles", so der Aufdruck auf der Hose des Titelverteidigers, ging gegen den Franzosen Samuel Catje als einziger Boxer an diesem Abend zu Boden - K.o. in der fünften Runde.
Viel Freude hatten die Zuschauer in der Stadthalle dagegen an ihrem zweiten Liebling, Jack Culcay. Der ehemalige Weltmeister der World Boxing Association (WBA) im Halbmittelgewicht besiegte den Briten Craig Cunningham klar. Culcay sprach danach von einem gelungenen Neustart in einem neuen Boxstall und in einer neuen Gewichtsklasse. Ein Jahr nach dem Verlust seines WM-Titels will sich "Golden Jack" mit Aufbaukämpfen wie diesem wieder in Form für einen WBA-Titelkampf bringen.